spirituelles verzeihen

Vergeben und Verzeihen – ist das unmöglich für dich?

Spirituelles Verzeihen - was ist das? Wir kennen gewiss diesen Ausspruch: „Nein, das kann ich nicht verzeihen, das ist unmöglich. Mein Leben lang verzeihe ich das nicht“. Es dürfte klar sein, dass derjenige, der das ausspricht, grosses Leid erfahren hat.

Eine emotionale Enttäuschung, Verletzung oder auch eine körperliche gewaltsame Begegnung können hier eine Rolle spielen. Der Schmerz sitzt so tief, dass es dem Betroffenen unmöglich erscheint, überhaupt über eine Vergebung oder Verzeihen nachzudenken. Spirituelles Verzeihen, das kommt für dich nicht in Frage? Vielleicht kannst du damit aber deinen karmischen Seelenplan bereinigen...

Es gibt Dinge im Leben, die einen aus der Bahn werfen und böse emotionale Schmerzen verursachen. Besonders dann, wenn es sich um Personen handelt, zu denen du ein Vertrauensverhältnis aufgebaut hast.

Man vertraut der Person, dass diese dich nie hintergehen, betrügen oder auf sonstigem Wege emotional, aber auch nicht körperlich verletzen wird. Wenn aber genau das eintritt, bricht die Welt über einen zusammen. Wut, Groll, Enttäuschung, Fassungslosigkeit und auch ein Stück Verzweiflung sind nur einige Attribute, die dann in einen aufkeimen und sich ausbreiten.

Statt spirituelles Verzeihen doch lieber mit negativen Gedanken bestrafen?

Der Gedanke, diese Person zu bestrafen ist ohnehin eines der Top-Themen in deinem Inneren. Die emotionale Verletzung, dieser tief bohrende Schmerz soll weg, denkst du. Du möchtest es nicht fühlen und es am liebsten weggeben.

Das funktioniert scheinbar immer gut, wenn man der Person eine Schuld auflädt. Dieser erhält dann die verbalen Geschosse und negativen Gedanken. Alles, in der Hoffnung, dass sich dieser emotionale Schmerz abmildert. Vielleicht denkt man, dass das hilft. Aber häufig ist das nicht der Fall.

Wer dem Betroffenen nun rät, der Person doch zu verzeihen, sollte besser in Deckung gehen. Denn ein verbales Gewitter könnte auf dich einprasseln, so wie du es nicht erwartet hast. Verzeihen? Das kommt gar nicht in Frage!, äussert der Betroffene lautstark. Und warum das nicht möglich ist, lässt sich sehr einfach ableiten.

Die Menschen glauben, dass die mit dem Verzeihen eine Absolution erteilen und das auslösende Ereignis als „nicht so schlimm“ deklarieren. Es wäre ja schon eine Form von Schuldentladung, wenn man so vorgeht.

Dabei soll der Schuldige bis am Ende aller Tage doch schmoren in dem negativen Energiestrahl, den du täglich ausstrahlst. Deine Bestrafung wäre damit doch hinfällig und alles Aufregen wäre für die Katz gewesen. Du bist doch verletzt worden! Das kann man unmöglich so stehen lassen und erst recht nicht schönreden, indem man verzeiht!

Wer nicht verzeihen kann hält die negative Energie bei sich!

Doch spirituelles Verzeihen ist etwas ganz anderes, als wir Menschen glauben. Wer schön sein Nicht-Verzeihen pflegt und täglich gedankliche Giftpfeile in Richtung des Schuldigen abschiesst, tut sich nichts Gutes.

Denn es ist ein Irrglauben, dass die Giftpfeile den Schuldigen quälen und zermürben. Ihn plagen allerhöchstens Gewissensbisse, wenn überhaupt. Denn du bist derjenige, der diese negativen Schwingungen halten muss, um sie scheinbar auszusenden. In deinem virtuellen Rucksack sind diese Gefühle: Hass, Groll, Rachsucht, Selbstgerechtigkeit.

Und mit dem virtuellen Rucksack stehst du jeden Morgen auf. Und schon spürst du es: das schlechte Gefühl im Bauch und der Wunsch, den Schuldigen zu bestrafen. Die negativen Energien sind bei dir und müssen von dir gezüchtet werden, sonst gingen sie weg!

Also, wer sich noch ein wenig hineinsteigert, powert diesen negativen Klumpen noch richtig an. Und damit deine eigene Stimmung: Unruhe, Fokussierung auf das eine Thema, Unleidlichkeit, Nervosität und Angespanntheit. Deine Lieben mögen das gar nicht mehr mit ansehen, was das mit dir macht. Zuvor wurdest du noch getröstet, doch jetzt ist man nicht mehr gerne in deiner Gegenwart. Du strahlst einfach zu viel „Bad Energy“ aus…

Spirituelles Verzeihen ist ein Akt der Selbstliebe

Spirituelles Verzeihen wird nicht schöngeredet oder besser dargestellt, als es ist. Der Schuldige wird nicht von seiner offensichtlichen Schuld befreit. Beispiel: Der Schuldige hat deine Autoreifen zerstochen. Er hat dir einen Schaden zugefügt und muss dafür geradestehen, indem er dir die Reifen ersetzt.

Diese Schuld kann ihm nicht genommen werden, denn sie obliegt seiner Verantwortung. Mit dem Verzeihen kannst du deinen virtuellen Rucksack mit den negativen Schwingungen ablegen. Erst dann kannst du morgens wieder aufstehen und gut gelaunt sein. Du befreist dich selbst.

Spirituelles Verzeihen ist ein Modul der Selbstliebe und soll dich, nur dich, innerlich heilen. Mit dem Verzeihen ist auch nichts wie früher. Du brauchst weder die alte Freundschaft wieder aufnehmen oder ein gutes Verhältnis zu dem Schuldigen aufbauen. Denn das Vertrauen ist gebrochen und es dauert manchmal sehr lange, das wieder aufzubauen. In einigen Fällen ist es sogar besser, es sein zu lassen.

Verzeihen und Vergebung ist kein Handel

Vielleicht bist du doch eines Tages bereit zu verzeihen, aber das gibt es nicht kostenlos bei dir! Der Schuldige muss dafür etwas tun: Sich entschuldigen und ein Jahr deinen Rasen mähen… Was auch immer du dir ausdenkst - es scheint der goldene Plan zu sein, der keiner ist.

Echtes spirituelles Verzeihen ist an keine Bedingung geknüpft und auch nicht an einer möglichen Wahrheit. Vielleicht ist eine Situation unklar und der Schuldige meint, dass das gar nicht so gemeint war. Wenn er beweisen kann, dass das stimmt, dann, und nur dann, verzeihst du? So funktioniert das Verzeihen nicht.

Spirituelles Verzeihen ist ein Akt, der geschieht, ohne dafür etwas zurück zu verlangen. Egal, wie wahr oder unwahr die Situation gewesen ist – egal, mit welcher Absicht der Schuldige gehandelt hat. Selbst im schlimmsten angenommenen Fall muss das spirituelle Verzeihen bedingungslos sein. Sonst ist es nämlich keines.